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Egal ob in der Zeitung, im Radio, Fernsehen oder in deinem Newsfeed, immer wieder begegnen einem Meldungen darüber, wie wichtig und wertvoll Naturerfahrungen für Kinder (oder auch uns Erwachsene) sind. Darüber muss man nicht nachdenken, allein die Intuition lässt einem bei diesem Thema zustimmen. Im Grünen unterwegs sein, frische Luft einatmen, körperliches betätigen durch Klettern, Laufen und vieles mehr. All das ist super, fühlt sich gut an, macht Spaß und soll sich positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirken. Doch gibt es „Beweise“ dafür, die „Zeit in der Natur“ und dessen positiven Effekte auf das Wohlbefinden und insb. das Aufwachsen unserer Kinder bekräftigen?

Jodi A. Valenta von Mile Creek Communications hat ein paar Recherchen vorgenommen und ihr Ergebnis in ihrem Blog veröffentlicht. Das Ergebnis dieser Recherche haben wir übersetzt und dürfen es hier für Euch veröffentlichen.

Um uns das mühsame Recherchieren zu ersparen, teilt Jodi mit uns die Synopsis in Form von 10 Punkten.
Um Euch die Möglichkeit zu geben in einzelne Punkte tiefer einzutauchen, ergänzen wir die Punkte mit den dazugehörigen Quellen. Falls dich also ein Punkt besonders anspricht kannst du dir so gleich die gewünschten Informationen gezielt abrufen! Du wirst dort auch weitere Quellen und interessanten Lesestoff zu diesen Themen finden.

  1. Schulkinder die an umweltbildenden Maßnahmen teilnehmen, schneiden in Schultests besser ab.
    Original: K-12 students participating in environmental education programs at school do better on standardized tests in math, reading, writing and social studies.
    Quellen: Abrams, K.S. (1999). Summary of project outcomes from Environmental Education and Sunshine State Standards schools’ final report data. Louv, R. (2005). Last Child in the Woods: Saving Our Children from Nature Deficit Disorder. New York: Algonquin Books. (p. 206)
  2. Kinder und Erwachsene finden es leichter sich zu konzentrieren, wenn sie zuvor Zeit in der Natur verbracht haben.
    Original: Children and adults find it easier to concentrate and pay attention after spending time in nature.
    Quellen: Wells, N.M. (2000). At home with nature: Effects of „greenness“ on children’s cognitive functioning. Environment and Behavior 32: 775-795.
    Hartig, T., Mang, M., & Evans, G.W. (1991). Restorative effects of natural environment experiences. Environment and Behavior 23: 3-26.
  3. Natur bietet eine reiche Quelle an praktischen, spielerischen sowie multi-sensorischen Erfahrungen, die entscheidend für die frühkindliche neurobiologische Entwicklung ist.
    Original: Nature provides a rich source of hands-on, multi-sensory stimulation, which is critical for brain development in early childhood.
    Quelle: Rivkin, M.S. Natural Learning.
  4. Das Spiel von Kindern ist in natürlichen Umgebungen kreativer und im Vergleich egalitär, als in strukturierten und betonierten Gelände.
    Original: Children’s play is more creative and egalitarian in natural areas than in more structured or paved areas.
    Quelle: Faber Taylor, A., Wiley, A., Kuo, F.E. & Sullivan, W.C. (1998). Growing up in the inner city: Green spaces as places to grow. Environment and Behavior 30(1): 3-27.
  5. Kinder die viel Zugang zur Natur haben, zeigen eine stärkere Resilienz, z.B. bei stressigen Lebensereignissen.
    Original: Living in „high nature conditions“ buffers children against the effects of stressful life events.
    Quellen: Wells, N. & Evans, G. (2003). Nearby nature: A buffer of life stress among rural children. Environment and Behavior 35: 311-330.
    Louv, R. (2005). Last Child in the Woods: Saving Our Children from Nature Deficit Disorder. New York: Algonquin Books.
  6. Natur als etablierte Ressource reduziert den Stress-Level und beschleunigt die Regeneration von Krankheiten, Verletzungen oder belastenden Erfahrungen.
    Original: Views of nature reduce stress levels and speed recovery from illness, injury or stressful experiences.
    Quellen: Frumkin, H. (2001). Beyond toxicity: Human health and the natural environment. American Journal of Preventative Medicine, 20(3): 234-240.

    Louv, R. (2005). Last Child in the Woods: Saving Our Children from Nature Deficit Disorder. New York: Algonquin Books.
  7. Der ultimative Rohstoff für einen Reichtum an menschlichen Verstand, Gefühl, Persönlichkeit, Fleiß und Spiritualität ist verwurzelt in einem gesunden, erreichbaren und ergiebigen natürlichen Umfeld.
    Original: The ultimate raw material for much of human intellect, emotion, personality, industry, and spirit is rooted in a healthy, accessible, and abundant natural environment.
    Quelle: Kellert, Stephen R. (2005). Building for Life: Designing and Developing the Human-Nature Connection.Washington: Island Press.
  8. Zugang zur Natur fördert die Selbstdisziplin.
    Original: Access to nature nurtures self discipline.
    Quelle: Faber Taylor, A., Kuo, F.E., & Sullivan, W.C. (2002). Views of Nature and Self-Discipline: Evidence from Inner City Children. Journal of Environmental Psychology, 22, 49-63.
  9. Natur in unmittelbarer Nähe beschleunigt die kognitiven Fähigkeiten von Kindern enorm.
    Original: Nearby Nature Boosts Children’s Cognitive functioning.
    Quelle: Wells, N.M. At Home with Nature: Effects of “Greenness” on Children’s Cognitive Functioning. Environment and Behavior. Vol. 32, No. 6, 775-795.
  10. Kinder mit diagnostizierter Aufmerksamkeitsdefizit- (ADS) oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS), zeigen weniger Symptome nachdem sie in der Natur gespielt haben.
    Original: Children diagnosed with attention-deficit/hyperactivity disorder (ADHD) or attention-deficit disorder (ADD) showed reduce symptoms after playing in natural areas.
    Quelle: Kuo, F.E. & Faber Taylor, A. (2004). A potential natural treatment for attention-deficit/hyperactivity disorder: evidence from a national study. American Journal of Public Health 94(9):1580-1586.

Wir von der Waldläuferbande holen uns regelmäßig Rückmeldungen von den Eltern der Kinder die wir begleiten und können das zutreffen dieser Punkte zusätzlich bestätigen.
Aufgrund dieses großen positiven Effektes auf die Entwicklung von Kindern (und auch Erwachsenen), wenden wir das intensive Naturmentoring gezielt bei Kindern mit besonderen Bedürfnissen erfolgreich an, wie bspw. traumatisierte Kinder aus der Jugendwohlfahrt. Wir stärken die Verbindung zur Natur und geben so den großen und kleinen Menschen eine Ressource an die Hand aus der sie kontinuierliche Kraft für ihren Entwicklungsprozess ziehen können.

Danke an Jodi für diese wertvolle Recherche und das Teilen dieser wertvollen Erkenntnisse!


Buchempfehlungen zu diesem Thema:


Dieser Beitrag ist eine deutsche Adaption des englischen Originals von Jodi A. Valenta:
http://www.kidsdiscovernature.com/2009/08/10-reasons-why-kids-should-play-outside.html


About

Ich bin Gründer der Waldläuferbande (NÖ) und deren Plattform, Mentor für tiefe Natur-Verbindung, Primitiv- und Survival-Techniken und widme mich ganz dem Natur- und Kulturmentoring.

1 Kommentar

  1. Comment by Marianne

    Marianne Reply 1. Februar 2015 am 8:28

    Ein 11. wichtiger Punkt: Sonnenlicht ermöglicht dem Körper die Einlagerung von Kalzium in die Knochen. Nur, wer als Kind viel draussen war, hat starke und gesunde Knochen bis ins hohe Alter!

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